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Passen Kompetenzen und Berufe noch zusammen?

Überall wird nach Kompetenz und Fachexpertise gerufen und häufig werden beides vermischt. Ist das richtig?

Bevor wir über Kompetenz nachdenken, sprechen wir über die Arbeit. Arbeit beschreibt das Schaffen von Werten als auch deren Werterhalt. Zusammenarbeit also die gemeinschaftlich aufgeteilte Verrichtung der Arbeit erhöht dabei Quantität und Güte.

Bei der Zusammenarbeit gibt es die unterschiedlichsten Formen – von selbstorganisierter partnerschaftlicher Arbeit im Kollektiv über die Kollaborative Zusammenarbeit sowie das Angestellte arbeiten im Team oder im Unternehmen bis hin zur fremdbestimmten Zwangsarbeit. (Ralf Hasford – Aus meiner Keynote auf der IHK Veranstaltung „Menschen Arbeit Digital“ Frankfurt/O 9. Mai 2019)

Kompetenz ist ein Schlüsselwort in der heutigen Arbeitswelt

Das Vermögen Dinge geplant und gezielt zu verändern kann als die Grundlage des Menschseinsangesehen werden. Aus ihr entwickelte sich einst die Sprache, sie schuf die Grundlage für Tausch und Handel. Doch erst die Zusammenarbeit schafft Gemeinschaften und bildet die Keimzelle der Zivilisation. Hier entstehen neue Formen der Zusammenarbeit, neue Abhängigkeiten und die Notwendigkeit des Wertausgleichs durch ein geistiges Äquivalent, dem Geld.

Wenn ich behauptete, dass der Mensch in unseren heutigen Welt anders arbeitet als vor zehn Jahren jemand denken und ausbilden konnte und überall mit Anwendungen digitaler Technik in Verbindung stehen, dann kommt die Frage auf, ob sich das nicht auch auf die Fertigkeiten und Fähigkeiten eines jeden auswirken muss? Oder anders, ob wir mit einmal Kompetenz mitbringen müssen, die eine Generation vor uns noch nicht einmal kannte? Heute höre ich immer wieder Phrasen von „Digitaler Kompetenz“. Was soll das sein? Etwa die Fähigkeit ein Computer zu sein?

Der Begriff Kompetenz

… beschreibt die Fähigkeit und Fertigkeit, Probleme zu erkennen, sie zu lösen, sowie die Bereitschaft, dies auch zu tun.

Das Ausbilden von Kompetenzen ist bei uns Menschen ein weiter und arbeitsreicher Weg. Aus einer ersten Information werden wir uns über sieben weitere Stationen dahin entwickeln, dass wir die höchste Stufe erlangen bei der wir erst wirklich frei über eine Kompetenz verfügen können.

Wie baue ich, und mit mir jeder andere Vertreter der Gattung Mensch, denn nun die Fertigkeiten und Fähigkeiten, die wir als Kompetenz bezeichnen auf?

Wissen > Verstehen > Anwenden > Analysieren > Weiterentwickeln > Evaluieren > Lehren

Zu allererst müssen wir aus Informationen und Erlebnissen Wissenerarbeiten. Sollten wir es schaffen dieses Wissen weiter anzureichern, dann können wir mit dem Verstehendie nächste Stufe auf der Kompetenzleiter erklimmen. Dann wird’s aber auch schon praktisch, denn nach dem Verstehen folgt das Anwenden. Es anzuwenden bedeutet produktiv zu werden und etwas gelerntes nutzbringend einzusetzen.

Für viele ist hier Schluß, denn ab jetzt wird der Weg deutlich steiler, steiniger und gefährlicher. Die nächste Stufe bedeutet das was wir wissen, verstehen und anwenden können auch zu hinterfragen. Es ist die Phase desAnalysierens. Die erfolgreiche Analyse, die weitere Fertigkeiten und Fähigkeiten in uns anreichert, bildet die Basis um in der nächsten Stufe sich an das Weiterentwickeln zu wagen. Jetzt haben wir es soweit verstanden, dass wir es modifizieren und unseren Bedürfnissen und Anforderungen anzupassen wissen. Mit dem Weiterentwickeln schaffen wir bereits NEUES zuvor nicht da gewesenes.

Wir erarbeiten uns langsam die hohen Weihen der Kompetenz, dennder sechste Schritt ist das Evaluieren. Was das umfasst? Es ist das sach- und fachgerecht Beurteilen und Bewerten. Hiermit bin ich schon in der Höhe eines Gutachters angekommen und kann mit meiner Fachexpertise den ‚Gegenstand‘ der Kompetenz begutachten und klassifizieren.

Es bleibt eine letzte Stufe zu erklimmen: Das Höchste was ich im Bereich der Kompetenz erringen kann, ist die Befähigung anderen Individuen oder auch lernfähigen Maschinenin meinem Kompetenzgebiet zu unterrichten. Es ist die Stufe der Lehre. Wer die hohe Kunst des Lehrens beherrscht hat den höchsten Freiheitsgrade erreicht, den Menschen erringen können. Warum Personen in unserer Gesellschaft mit dem Beruf des Lehrers / der Lehrerin allerdings nur selten diese Ausstrahlung besitzen und erst recht nicht entsprechende Würdigung erfahren, will ich hier und heute jedoch nicht thematisieren.

Kategorien der Kompetenzen oder gibt es doch eine digitale Kompetenz?

Bleibt noch zu fragen, was es für Kompetenzen gibt, was sie umfassen und wie sie eingeteilt werden. Kompetenzen umschreiben jeweils eine Zusammenfassung von Eigenschaften. Diese Kategorien bilden so etwas wie die Metaebene.

  1. Kompetenz der Persönlichkeit
  2. Aktivitäts- und Handlungskompetenz
  3. Sozial-kommunikative Kompetenz
  4. Fach- und Methodenkompetenz
  5. Interkulturelle Kompetenz
  6. Emotionale Kompetenz

Da wäre zunächst die Kompetenz der Persönlichkeit. Sie umfasst meine Loyalität, meine Normativ-ethische Einstellung, sie zeigt meine Glaubwürdigkeit und die Eigenverantwortung die ich bereit bin in familiären, gesellschaftlichen wie beruflichem Kontext zu übernehmen.

Dann haben wir noch die Aktivitäts- und Handlungskompetenz. Tatkraft, Mobilität, Einsatzfreude und Ausführungsbereitschaft sowie Eigen-Initiative werden hierdrin zusammengefasst.

Als dritte Kategorie folgt die Sozial-kommunikative Kompetenz. Sie umfasst Gebiete wie meine Kommunikationsfähigkeit, die Fähigkeit zur Kooperation und dem Aufbauen und Gestalten von Beziehungen. Aber auch meine Anpassungsfähigkeit ist Teil meiner sozial-kommunikativen Kompetenz.

Erst jetzt folgt die vierte und in unserer Zeit vielleicht überbewertete und immer weiter sich in den Vordergrund schiebende Kompetenz. Es ist die Fach- und Methodenkompetenzdie zum einen das Fachwissen, die Marktkenntnisse, das Planungsverhalten und die fachübergreifenden Kenntnisse beinhaltet. ‚Im Kontext denken‘, und neue Zusammenhänge konstruieren um die eigenen Fachkenntnisse überschreitende Fragen zu stellen, gehört ebenfalls zur Fach- und Methodenkompetenz.

Darüber hinaus sind Dinge wie eine Interkulturelle Kompetenzvon Wichtigkeit in unserer Gesellschaft und den Unternehmen. Die Besonderheiten der eigenen und anderer Kulturen zu kennen, das Verständnis kultureller Zusammenhänge und interkulturell handeln zu können werden von immer entschiedener Wichtigkeit. Nicht zuletzt durch die Billigfluglinien verliert unsere Welt an Größe und Grenzen auch durch das arbeitsteilige Verhalten und der weltweite Handel sind genau diese interkulturellen Kompetenzen von hoher Wichtigkeit.

Bleibt noch eine für mich ‚den Menschen‘ beschreibende Kompetenz übrig: diese wird emotionale Kompetenzgenannt: Unsere Selbstbewussheit, die Selbstmotivation, die Selbststeuerung und mein Einsatz in sozialen Belangen wie auch die Empathie sind ausschlaggebend für uns als Menschen des 21. Jahrhunderts. Denn nur wenn es Ihnen und mir als Vertreter dieser Zeit und Spezies gelingt, das wir friedfertig und kulturvoll verbunden in Nächstenliebe für ein gemeinsames Wohlergehen streiten und arbeiten, dann werden sie diese unsere Welt irgendwann an ihre Kinder übergeben können.

Berufe, Jobs und Kompetenzen

Welche Kompetenzen fordern aber nun die Berufe der Zukunft von uns? Zum einen sind das Jobs bei denen Interpretationen von Informationen nicht zu Entscheidungen führen sondern zu Weiterentwicklungen genutzt werden müssen. Zum Anderen sind es Berufe, bei denen eine Roboterentwicklung zu teuer oder unwirtschaftlich ist. Und was könnten diese umfassen? Vielleicht folgendes …

  • Wer lernt KI-Programme an und bringt ihnen bei, was sie später entscheiden, wie sie sich verhalten und wie sie Fragen beantworten sollen? 
  • Wo ist der Profi der eCollaboration zum unternehmensübergreifenden Erarbeiten von eBusiness Values?
  • Wird jemand Fahrlehrer und Bewegungstherapeut für autonome Fahrzeuge und Drohnen? 
  • Wer bewertet und richtet über das Verhalten selbstlernender und autonom handelnder Maschinen?
  • Gibt es bereits Psychologen für Cyber-physische Systeme? 
  • Wer erarbeitet die Virtuellen Realität für Servicetechnikern? 
  • Wo sind die UI und UX Forscher mit Zielgruppe Marktferne Personen und Gruppen? 
  • Post-Arbeit und Werte-Philosophen sowie -Kulturmanager?
  • Wer lädt die Batterien abgestürzter Lieferdrohnen, recycelt ausgemusterte Roboter und übt seinen seelischen Beistand für überfallene autonome Fahrzeuge und gibt ihnen das Selbstbewusstsein zurück? 

… vielleicht noch nicht morgen, doch das eine oder andere werden wir vielleicht noch erleben. Digitale Kompetenz will ich nicht als eigene Kategorie zählen, denn mit der Arbeit an digitalen Geschäftsmodellen, Software, Plattformen und im Umfeld von Shareholdern und Stakeholdern sind die unterschiedlichsten Kompetenz-Kategorien gefragt. Denn hierbei geht es von der Empathie und Kultur bis zur Stringenz und Programmiersprache. Mit purem daddeln auf einem Bildschirm kann jedenfalls niemand einen Blumentopf gewinnen, egal wie schnell dabei die Daumen sind.

Ralf Hasford

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Über Mediation & Moderation Hasford

Jedes Unternehmen arbeitet auf Grundlage eines Geschäftsmodells (Häufig auch als Businessmodell bekannt). Anhand des Geschäftsmodells werden strategische Analysen durchgeführt. Geschäftsmodelle bieten ferner die Chance, neue Geschäftsideen systematisch darzustellen und die Aufgaben zur Umsetzung und Einführung zu evaluieren. Gerade in Zeiten des schnellen Wandels ist es sinnvoll, das Geschäftsmodell regelmäßig zu hinterfragen und Anpassung vorzunehmen. Der Berliner Anbieter Business Moderation Hasford bietet dazu ein speziell aufgebauten Workshop an.

Auf Grund des Geschäftsmodells können strategischer Analysen mit folgenden Zielen durchgeführt werden:
· das eigene Geschäft verstehen und verbessern
· eigenen Schwächen erkennen und Prozesse verändern
· gegenüber dem Wettbewerbern sich zu differenzieren
· Wettbewerber mit anderen Geschäftsmodellen im Markt zu verstehen

Das Geschäftsmodell bietet ferner die Chance, neue Geschäftsideen systematisch darzustellen und die Umsetzung zu evaluieren:
· Unterschied zu anderen herausarbeiten
· Wettbewerbsvorteile darstellen
· Kundennutzen beschreiben
· Erfolgswahrscheinlichkeiten erfassen
· Skalierbarkeit (Übertragung auf neue Märkte / Franchising) bewerten
· Aufgaben und Ergebnisse definieren

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