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Sicher durch die Rodelsaison mit Schlitten und Bobs

Noch fehlt in vielen Flachland-Regionen der Schnee, um ausgiebige Nachmittage auf dem Rodelhügel zu genießen. Doch der kann jederzeit kommen und dann ist es gut, wenn die Ausrüstung einsatzbereit ist. Die richtige Einlagerung und Pflege des Schlittens kann dessen Lebensdauer entscheidend verlängern, ebenso wie die Entscheidung zum Kauf eines Qualitätsprodukts. Was Eltern und Kinder beachten sollten, damit die Schlittensaison viel Freude macht und unfallfrei verläuft, erklärt TÜV SÜD-Experte Robert Ziegler.

Beim Thema Schlitten denken viele zunächst an den klassischen Holzschlitten mit zwei Kufen und einem hölzernen Rahmengestell. Doch es gibt Modelle aus vielen unterschiedlichen Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz und sogar aufblasbare Produkte. Die einfachste Variante sind Rodelwannen, Lenkbobs und sogenannte Zipflbobs aus Kunststoff. Erwachsene kommen mit ihnen aber schnell an ihre Grenzen, weil jede Bodenwelle direkt den Rücken und die Gelenke trifft. Für sie sind aus Komfortgründen Holzschlitten die bessere Wahl. „Noch bequemer sind Modelle, deren Sitzflächen aus einem Textilgeflecht bestehen oder die spezielle Federelemente enthalten“, erklärt Robert Ziegler. Wer Probleme beim Lenken mit den Füßen hat, ist mit einem Lenkschlitten mit zusätzlichen Zugseilen zur Lenkung gut beraten, wobei der Umgang damit einige Übung erfordert. Es gibt auch Schlitten und Bobs mit Lenkrad und Bremsen für eine optimale Handhabung. Die besonders bei Kindern beliebten, großen ‚Kunststoffschüsseln‘ empfiehlt der TÜV SÜD-Experte nicht: Sie sind kaum zu steuern, was vor allem auf steilen oder langen Hängen nicht ungefährlich ist.

Augen auf beim Kauf: Was Käufer beachten sollten
Beim Kauf eines neuen Schlittens sollten Verbraucher genau hinsehen: Sind alle Kanten und Ecken gerundet und stehen keine Schrauben, Nägel oder Nieten hervor? Raue Oberflächen, aufgesplittertes Holz oder Quetschstellen sind ein K.O.-Kriterium beim Kauf, weil hier die Verletzungsgefahr relativ groß ist.

Schlitten gelten als Spielzeug, wenn es sich nicht um sportliche Rennrodel handelt. Sie müssen daher die Sicherheitsanforderungen der entsprechenden EU-Richtlinien erfüllen und eine CE-Kennzeichnung tragen. Eine gute Orientierung bei der Auswahl des Schlittens gibt auch das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das Oktagon von TÜV SÜD. Diese Prüfzeichen zeigen, dass die Modelle von unabhängiger Seite geprüft wurden und einen hohen Qualitätsstandard aufweisen. Jedem Schlitten sollte außerdem eine Gebrauchsinformation beiliegen, in der Hinweise zur Montage, Wartung, zur maximalen Belastung sowie für die sichere Benutzung enthalten sind.

Rodeln, aber sicher
Damit Kinder lernen, wie sie den Schlitten sicher benutzen, sollten Eltern die richtige Benutzung des Schlittens erklären und dabei auch die Gebrauchsanweisung beachten. „Gerade mit kleinen Kindern sollte man das Bremsen und Lenken zunächst an einem flachen Hügel üben, bevor man sich auf den großen Schlittenberg wagt“, empfiehlt Robert Ziegler. Der Schlittenberg muss auch zum Rodeln geeignet sein. Hindernisse wie Bäume, Stümpfe, Pfosten oder Zäune bergen Risiken, wenn sie nicht mit Strohballen gesichert sind. Am sichersten ist es daher, nur ausgewiesene Rodelhänge zu benutzen. Auch beim Erklimmen des Schlittenbergs kommt es immer wieder zu Unfällen. Eltern sollten ihre Kinder immer wieder darauf hinweisen, wie sie gut geschützt am äußersten Rand des Hanges nach oben gehen. Neben wetterfester, warmer Kleidung ist auch die passende Schutzausrüstung wie Handschuhe, festes Schuhwerk und ein Helm wichtig.

Richtige Aufbewahrung verlängert die Lebensdauer
Ist die Schlittensaison beendet, sollte das Gefährt trocken und nur mäßig warm gelagert werden – am besten im Keller oder auf dem Speicher. Nach der Sommerpause sollten ältere Schlitten aber zunächst auf Fehler und Materialermüdung hin überprüft werden. So könnten sich beispielsweise Schrauben gelöst haben oder das Material brüchig geworden sein. „Sind am Kunststoffschlitten schon Haarrisse oder Verfärbungen zu sehen, muss das Gerät entsorgt werden“, warnt TÜV SÜD-Experte Ziegler. „Das ist ein deutliches Warnzeichen, dass das Material an seiner Belastungsgrenze angelangt ist und in Kürze zu Bruch gehen könnte.“ Rost von den Schlittenkufen entfernt man am besten mit feinem Schleifpapier in Laufrichtung und einer anschließenden Versiegelung mit Spezialwachs. Dann steht einer spontanen Nutzung beim nächsten Schnee nichts im Wege.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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