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IFAT impact: Wo sind die Chancen?

Die Corona-Krise setzt die Wirtschaft und die Kommunen unter enormen Druck. Trotz der vielen Herausforderungen und Hürden gibt es auch Chancen. Die neue Wissensplattform IFAT impact unterstützt die Umwelttechnologiebranche darin, die Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Belastungsprobe bestanden: „Wenn man der Pandemie etwas Positives abgewinnen kann, dann das: Sie hat uns eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig eine sichere Versorgung, auch mit Energie und Trinkwasser, ist“, sagt Michael Riechel, der Präsident des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Nach seinen Worten ist es den Unternehmen zum Beispiel gelungen, trotz Personalengpässen und Liefereinschränkungen das hohe Niveau der Trinkwasserversorgung aufrechtzuerhalten. Riechel: „Die Corona-Krise ist damit ein weiterer bestandener Härtetest für unsere Systeme.“

Digitale Transformation beschleunigt

Darüber hinaus hätten die Infektionsschutzmaßnahmen die Digitalisierung von Arbeitsprozessen in vielen Betrieben beschleunigt. „Durch die Kontaktbeschränkungen bekam die vielfach schon bestehende digitale Agenda höchste Priorität. Plötzlich waren die Beschäftigten dazu gezwungen, die Möglichkeiten und den Nutzen der digitalen Transformation für sich zu entdecken. In manchen Bereichen erfolgte so eine hundertprozentige Umstellung quasi über Nacht – ein Trend, der auch die Zeit nach Corona prägen wird“, ist sich der DVGW-Präsident sicher.

Systemrelevanz bewiesen

Auch die deutsche Abfallwirtschaft hielt den durch die Pandemie ausgelösten Belastungen stand. „Es hat praktisch keines unserer Mitgliedsunternehmen seine Arbeit eingestellt“, berichtet Eric Rehbock. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) fährt fort: „Die private Entsorgungswirtschaft hat den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Handel, Handwerk und Industrie alle Entsorgungswege offengehalten – auch und gerade dort, wo die kommunalen Einrichtungen geschlossen oder eingeschränkt wurden.“

Auch von Seiten der Politik gab es Lob. So sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze im April dieses Jahres: „Müllabfuhr und Entsorger beweisen gerade in dieser schwierigen Zeit ihre Systemrelevanz für unser Land.“ Zusammen mit dem Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), Peter Kurth, würdigte sie in einer gemeinsamen Presseerklärung die Leistungen der deutschen Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft in der Corona-Krise. Dass sich diese Systemrelevanz bei weitem nicht nur auf durchgängig geleerte Abfalltonnen beschränkt, verdeutlicht Kurth: „Gerade in der aktuellen Situation hält die Entsorgungsinfrastruktur in vielen Branchen über die Bereitstellung von Recyclingrohstoffen, wie Altglas, Altpapier und Metallen, die industrielle Produktion aufrecht. Die deutsche Kreislaufwirtschaft sorgt also dafür, dass die Produktionskette nicht reißt.“

Hoffnung auf neue Lenkungsimpulse

Den Branchensprechern gemeinsam ist die Hoffnung, dass von der durch die Pandemie möglicherweise angestoßene Neuorientierung der Marktwirtschaft positive Impulse für ihre Bereiche ausgehen. So betont der DVGW die hohe Lenkungswirkung, die entsprechende Konjunktur- und Investitionspakete nach der Krise auf den Dekarbonisierungspfad der Energieversorgung entfalten könnten. Der bvse und der BDE ihrerseits hoffen, dass durch kluge Anreizinstrumente die Nachfrage und die Marktchancen für Recyclingrohstoffe verbessert werden.

Zukünftig Infektionsmonitoring durch Kläranlagen?

Zu einer neuen Aufgabe führen wird die Corona-Krise möglicherweise bei den Kläranlagen: Sie könnten zu Frühwarnsystemen werden. So arbeitet ein Team von Abwasserfachleuten, Mikrobiologen, Virologen und Modellierern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und der TU Dresden derzeit daran, aus repräsentativen Abwasserproben den Gesamtinfektionsgrad im Einzugsgebiet von Kläranlagen direkt zu erfassen.

Unterstützt werden sie dabei von den Kläranlagenbetreibern zahlreicher Städte. „Wenn das Abwassermonitoring funktioniert und landesweit umsetzbar ist, steckt darin ein riesiges Potenzial für den Umgang mit der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie – und perspektivisch auch für vergleichbare zukünftige Pandemien, weil damit valide Daten zur sogenannten Durchseuchung der Bevölkerung gesammelt und aufbereitet werden können“, kommentiert Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. Laut DWA könnten mit dem Messsystem zum Beispiel die Folgen von Lockerungsmaßnahmen im Infektionsschutz beobachtet und – wenn nötig – nachgesteuert werden.

Neue Marketingideen

Wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch, haben einige Unternehmen kreative (Marketing-) Ideen entwickelt. Zum Beispiel bietet eine Firmenkooperation jetzt technische Lösungen an, die die Trinkwasserhygiene für Hotels, Gaststätten, Schulen sowie Kindertages- und Sportstätten nach dem wochenlangen Corona-Shutdown gewährleisten sollen – Stichwort Verkeimung und Legionellen-Befall. Oder ein Hersteller von Umschlagmaschinen, die unter anderem in der Abfall- und Recyclingwirtschaft zum Einsatz kommen, offeriert seinen Kunden ein neues, zinsfreies Finanzierungsmodell, das eine sofortige Umsatzgenerierung mit der neuen Maschine noch vor der ersten Ratenzahlung ermöglicht.

Die IFAT unterstützt mit einer neuen Wissensplattform

IFAT impact bietet der internationalen Umweltbranche neue Formate für den fachlichen Austausch und für konkrete Geschäfte. Den Auftakt machen diese beiden digitalen Veranstaltungen:

IFAT impact Panel Discussion, 15. Juli 2020, 10:00-12:00 MEZ

IFAT impact Business Summit, 8.–10. September 2020

Mehr Informationen zu IFAT impact finden Sie hier.

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