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Hochschule Aalen und Ritter Sport arbeiten zusammen

Isst man in China bald mehr deutsche Schokolade? Studierende der Hochschule Aalen sowie der Fudan Universität in Shanghai haben gemeinsam mit Ritter Sport in einem internationalen Praxisprojekt zusammengearbeitet. Die Ergebnisse sollen helfen, das bestehende Produktportfolio des Schokoladenherstellers zielgerichtet an die Bedürfnisse der chinesischen Kunden anzupassen.

AALEN In den vergangenen drei Monaten erarbeiteten die Studierenden der Masterstudiengänge Gesundheitsmanagement und Mittelstandsmanagement der Hochschule Aalen in Zusammenarbeit mit chinesischen Studierenden der Fudan Universität eine Lokalisierungsstrategie für den Marktauftritt der Alfred Ritter GmbH und Co. KG in China. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jana Wolf und Prof. Dr. Jörg Büechl wurden die Studierenden zunächst intensiv auf die interkulturelle Zusammenarbeit vorbereitet. "Den Studierenden in der Corona-Zeit die Möglichkeit zu geben, ihre internationalen und interkulturellen Management- und Leadership-Kompetenzen auszubauen, war auch für uns Dozierende eine willkommene Herausforderung. Wir haben alle viel dazugelernt und freuen uns über die Ergebnisse und auf den weiteren Austausch!", so Wolf.

In internationalen Kleingruppen entwickelten die Studierenden eine Befragungsmethode, die es ermöglichte, spezifische Daten über den chinesischen Markt zu erheben und auszuwerten. Hierfür wurden potenzielle chinesische Kunden zu den Essgewohnheiten von Schokolade in China, dem Verpackungsdesign von Süßigkeiten sowie Geschmacksvorlieben und ihrem Kaufverhalten befragt. Während die deutschen Studierenden die Rolle als Teamleitung übernahmen, führten die chinesischen Projektmitglieder die Datenerhebung und Marktanalyse vor Ort durch.

Die Studierenden sammelten durch das Praxisprojekt wertvolle Erfahrungen wie Miriam Gazem aus dem Master Mittelstandsmanagement bestätigt: "Das Fach Global SME Management hat mir die Möglichkeit gegeben, die praktische Arbeit im internationalen Team in der geschützten Umgebung der Hochschule auszutesten. Natürlich brachte die internationale Zusammenarbeit auch verschiedene Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel die Sprachbarriere oder die Zeitverschiebung, die aber durch das Engagement meiner Kommilitonen, die Vielfältigkeit des Projekts und die interessanten Erfahrungen, die weit über die reine Projektbearbeitung hinausgehen, in den Hintergrund rückten. Jeder, der die Chance hat, an einem solchen Projekt teilzunehmen, sollte sie definitiv ergreifen!", rät Gazem. "Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen durfte."

Die Ergebnisse stellten die Studierenden den Dozierenden und den Projektverantwortlichen von Ritter Sport vor: Der Markt für Süßwaren ist in China hart umkämpft. Deutsche Unternehmen müssen gezielt an einer gesteigerten Wahrnehmung ihrer Produkte arbeiten. Deutsche Produkte genießen in China jedoch nach wie vor einen hervorragenden Ruf, weshalb das Branding "Made in Germany" weiterhin aufrechterhalten werden sollte und das Bewusstsein für die Marke Ritter Sport insbesondere durch Marketingkooperationen mit Produkten aus anderen Industrien noch weiter ausgebaut werden könnte, so das Fazit. Ferner haben die Befragungen gezeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit im Süßwarenbereich für die chinesischen Konsumenten aktuell noch eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Ein Mehrwert für Studierende, Dozenten und den Praxispartner

Auch der internationale Partner, die Fudan Universität, ist überzeugt von der Zusammenarbeit. "Dieses Projekt bot den Studierenden aus China und Deutschland eine einzigartige Gelegenheit, die verschiedenartigen kulturellen Perspektiven zu erkennen und zu vertiefen", berichtet Studentin Xinran Shi. "Während der Projektarbeit konnten chinesische Studierende aus einer relativ distanzierten Haltung heraus ein besseres Verständnis für ihre eigene Kultur und ihre Gewohnheiten entwickeln."

Rebecca Hornung, Teamleiterin des Projekts von der Hochschule Aalen, ist stolz auf die erfolgreiche Kooperation: "Gleich im ersten Mastersemester die Aufgabe als Teamleitung einer internationalen Gruppe zu übernehmen, hat mir gezeigt, was Führungsverantwortung bedeutet. Ich konnte in unseren regelmäßigen Zoom-Meetings nicht nur meine Englischkenntnisse merklich verbessern, sondern auch eine zuvor fremde Kultur kennenlernen, verstehen und über meine bisherigen Kompetenzen hinauswachsen."

Die Verantwortlichen von Ritter Sport, Patricia Hack und Marcus Auch, sind sehr zufrieden mit den Projektergebnissen: "Die Zusammenarbeit mit den Studierenden war, wie auch jeweils in den vorangegangenen Projekten, sehr erfrischend und deren unverstellter und offener Blick hilft uns, uns immer wieder kritisch zu hinterfragen und neue Wege zu denken. Der Einsatz der wissenschaftlichen Methoden und moderner Tools wie Design Thinking erweitert und ergänzt unsere Herangehensweisen sehr positiv. Die inzwischen langjährige und ausgezeichnete Kooperation mit der Hochschule Aalen ist für uns ein wesentlicher Baustein, den Wissenstransfer zwischen unserem Unternehmen und Wissenschaft/Lehre aber auch in den Bereichen persönlicher Entwicklung und Netzwerk, fortzuführen."

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