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Neue Leitung für das Norddeutsche Reallabor

Das Norddeutsche Reallabor (NRL) stellt sein Projektmanagement neu auf: Mike Blicker wird die Rolle des Projektkoordinators übernehmen. Er hatte diese Position bisher kommissarisch inne. Prof. Dr. Hans Schäfers wird als neues Mitglied in die Projektsteuerungsgruppe des Verbundprojekts aufgenommen. Diese zwei Entscheidungen traf das NRL-Konsortium auf einer digitalen Partnerversammlung. Blicker und Schäfers füllen damit die Lücke, die Prof. Dr. Werner Beba durch seinen Tod im Februar hinterlassen hatte.

Über 50 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik arbeiten im Verbundprojekt Norddeutsches Reallabor zusammen, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wird. Gemeinsam erproben sie den Transformationspfad zu einem klimaneutralen Energiesystem unter Einsatz von grünem Wasserstoff. Der Tod von Prof. Dr. Werner Beba, der das Projekt aufgebaut und mit viel Herzblut geleitet hatte, war ein starker Einschnitt in die Zusammenarbeit im Norddeutschen Reallabor. Die vergangenen Wochen und Monate wurden daher intensiv genutzt, um die Weichen für die reibungslose Fortführung des Projekts zu stellen. Die dafür notwendigen personellen Umstrukturierungen sind nun abgeschlossen und wurden im Rahmen einer digitalen Partnerversammlung am 30. Juni per Abstimmung aller Förderpartner bestätigt.

Für die Rolle des NRL-Projektkoordinators wurde Mike Blicker gewählt, der diese Position seit Bebas Tod bereits kommissarisch innehatte. Mit der Funktion als Koordinator übernimmt Blicker zugleich die Leitung des Projektmanagement Office, das die operative Arbeit im Norddeutschen Reallabor steuert.

„Es ist mir eine Ehre, heute offiziell die Nachfolge von Professor Beba als Projektkoordinator des Norddeutschen Reallabors antreten zu dürfen. Die kommenden Projektjahre werden sicherlich sehr spannend und herausfordernd: Bis 2025 planen wir unsere Referenzanlagen in Betrieb zu nehmen und ihre Auswirkungen auf das Energiesystem im Ganzen zu erproben. Umso mehr freue ich mich über das Vertrauen, dass das NRL-Konsortium mir mit dieser Wahl ausspricht“, betont Mike Blicker nach der Bestätigung seines Amtes.

Blicker war innerhalb des Norddeutschen Reallabors bisher in den Arbeitsgruppen “Wärme und Quartiere“ und “Industrie“ sowie als stellvertretender Projektkoordinator aktiv. Zudem ist der diplomierte Umweltingenieur und Verfahrenstechniker in der Leitung des Forschungsprojekts X-Energy tätig. Vor seiner Zeit am CC4E der HAW Hamburg 2018 war Blicker als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fraunhofer-Gesellschaft, als stellvertretender Abteilungsleiter beim Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und als wissenschaftlicher Leiter bei EPEA Internationale Umweltforschung GmbH tätig.

Zudem ist Prof. Dr. Hans Schäfers ab sofort Mitglied der sechsköpfigen NRL-Projektsteuerungsgruppe, welche die Rolle eines Aufsichtsgremiums für das Verbundprojekt innehat. Schäfers folgt Beba als Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) nach und ist daher eine ideale Besetzung, um neben der industriellen auch die wissenschaftliche Perspektive in der Projektsteuerungsgruppe zu wahren.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft ist eine der großen Stärken des Norddeutschen Reallabors. Ich freue mich darauf, mich zukünftig noch stärker in das Projekt einbringen zu können“, so Prof. Dr. Hans Schäfers. Der diplomierte Umwelttechniker war zuvor als Leiter der Arbeitsgruppe „Gesamtsystemintegration“ im NRL tätig. Seit 2017 ist er Professor für “Intelligente Energiesysteme und Energieeffizienz” an der HAW Hamburg. Seine Dissertation hatte Schäfers 2014 an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) abgeschlossen. Zuvor war Schäfers viele Jahre als Energieberater tätig.

Neben Prof. Dr. Hans Schäfers gehören derzeit Matthias Boxberger (Vorstandsvorsitzender Hansewerk AG), Henrik Falk (Vorstandsvorsitzender HOCHBAHN AG), Christian Heine (Geschäftsführung Hamburger Energiewerke GmbH), Thomas Murche (Technischer Vorstand WEMAG AG) und Detlev Wösten (Geschäftsführung H&R Ölwerke Schindler GmbH) zu dem Führungsgremium.

Auf der NRL-Partnerversammlung wurde außerdem die TÜV NORD EnSys GmbH & Co. KG, ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich Energietechnik, als neuer assoziierter Partner in das Verbundprojekt aufgenommen. Alle drei Entscheidungen wurden einstimmig getroffen.

Über NRL – Norddeutsches Reallabor

Das Norddeutsche Reallabor (NRL) ist ein innovatives Verbundprojekt, das neue Wege zur Klimaneutralität aufzeigt. Dazu werden Produktions- und Lebensbereiche mit besonders hohem Energieverbrauch schrittweise defossilisiert – insbesondere in der Industrie, aber auch in der Wärmeversorgung und dem Mobilitätssektor. Hinter dem im April 2021 gestarteten Projekt steht eine wachsende Energiewende-Allianz mit mehr als 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Das Großprojekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren (04/2021-03/2026). Dabei beträgt das Investitionsvolumen der beteiligten Partner rund 405 Mio. Euro. Als Teil der Förderinitiative „Reallabore der Energiewende“ wird das Projekt mit rund 55 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Weitere Fördermittel werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bereitgestellt. Das NRL versteht sich als ausbaufähige Plattform für weitere Projekte.

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