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Fehlende Planungssicherheit ist kritisch für Zulieferindustrie

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer tritt zum Jahresauftakt auf der Stelle. Durch die marginale Verbesserung um 0,2 Punkte liegt der ifo-Wert im Januar bei -24,3 Punkten. Zum Vergleich: Im Januar 2023 betrug der Wert noch -3,8 Punkte. Zwar war die Erwartungshaltung vor einem Jahr mit einem Saldo von -24,7 Punkten bereits pessimistisch, jedoch sind die Aussichten für die kommenden sechs Monate heutzutage mit einem Saldenwert von -32,3 noch düsterer. Dass dies nicht mehr nur ein Warnsignal darstellt, verdeutlicht die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, welche sich im Januar noch einmal verschlechtert hat und durch den Rückgang im Saldo der gut-schlecht-Bewertung um 2,8 Punkte bei inzwischen -16,0 Punkte angekommen ist. Schlechter bewerteten die deutschen Zulieferer ihre Geschäftslage zuletzt vor 40 Monaten, im Lockdownjahr 2020.

Wie ernst die Lage ist, zeigte sich auch beim 27. Zulieferforum der ArGeZ am 25. Januar in Frankfurt. Hier diskutierten über 100 deutsche Zulieferer gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Gewerkschaften und der Kundenseite über die Perspektiven der Branchen. Gleich zu Beginn stellten sich die Anwesenden der Frage nach dem Wirtschaftsstandort Deutschland. „Es brauche einen Doppel-Wumms, um die notwendigen Rahmenbedingungen für den energieintensiven Mittelstand zu schaffen.“, so führte Dr. Klaus-Dieter Bauknecht, Chefökonom der IKB Deutsche Industriebank, aus. „Wenn wir die Transformation zu Digitalisierung und zur Klimaneutralität schaffen wollen, dann müssten die Investitionen deutlich höher sein.“ Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, wies zurecht darauf hin, dass sich die Probleme nicht erst in der gegenwärtigen Legislaturperiode aufgebaut haben, dennoch musste er zur Kenntnis nehmen, dass das Vertrauen in die Regierung auf einem Tiefpunkt ist und dringend benötigte Investitionen aufgrund schlechter wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen ausbleiben. Jürgen Kerner, 2. Vorsitzender der IG Metall, wurde deutlich, indem er mit Vehemenz die Notwendigkeit eines Brückenstrompreises für den energieintensiven Mittelstand und ein fundamentales Umdenken bei Genehmigungsverfahren einforderte. Weitere Themen waren die Diversifizierungsmöglichkeiten in der Zulieferindustrie, sowie die Vorteile und Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor.

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht zum Download unter www.argez.de zur Verfügung.

Über die ArGeZ (www.argez.de):
Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) ist eine Interessengemeinschaft, die rund 9.000 – vornehmlich mittelständisch geprägte – Zulieferunternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von 244 Milliarden Euro vertritt. Sie wird getragen von den Wirtschaftsverbänden:

• WirtschaftsVereinigung Metalle e.V., Berlin | www.wvmetalle.de
• Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e.V., Düsseldorf | www.bdguss.de
• Aluminium Deutschland e.V., Düsseldorf | www.aluminiumdeutschland.de
• Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Frankfurt a.M. | www.wdk.de
• Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V., Frankfurt a.M. | www.tecpart.de
• Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., Düsseldorf/Hagen | www.wsm-net.de
• Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe- Technische Textilien, Frankfurt | www.ivgt.de

Weitere Informationen finden Sie unter www.argez.de.

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