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Revolution in der Desinfektion: Fachwelt diskutiert über neues Sporosan®-Verfahren

Was wäre, wenn es einen bioziden Wirkstoff gäbe, der alle Klassen von Mikroorganismen innerhalb von Sekunden abtötet bzw. inaktiviert und sich anschließend sogleich wieder abbaut? Mit Sporosan® wird genau das Realität. Seit über zehn Jahren hat die Nebula Biocides GmbH die Erzeugung, Kinetik, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen Desinfektionsprozesses erforscht und weiterentwickelt. Auf dem Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress 2025 wurde das Verfahren gemeinsam mit der Meiko Maschinenbau GmbH & Co. KG vorgestellt – mit außergewöhnlich eindrucksvoller Resonanz aus der Fachwelt.

Im Mittelpunkt steht die Bildung der hochreaktiven Substanz Peroxinitritsäure (ONOOH). Dieses Molekül ist ungeladen, klein und nahezu linear – Eigenschaften, die es ihm ermöglichen, in Zellen einzudringen und dort innerhalb von Sekunden oxidativen Stress auslösen, der Mikroorganismen, inklusive bakterielle Sporen, zuverlässig zerstört. Nach der Reaktion zerfällt ONOOH innerhalb von einer Sekunde, sodass kein aktiver Wirkstoff auf der Oberfläche verbleibt. 

„Die Besonderheit dieses Prozesses ist, dass der Wirkstoff und dessen antimikrobielle Wirkung nur für einen kurzen, begrenzten Zeitraum vorliegen, dort aber in so ausreichender Form, dass wir ein komplettes Breitband-Spektrum inaktivieren können. Und nach der Desinfektion ist der Wirkstoff nicht mehr vorhanden“, so Dr. Jörn Winter, Geschäftsführer der Nebula Biocides GmbH und Miterfinder von Sporosan®.

Der grundlegende Unterschied

Konventionelle, besonders oxidative, Desinfektionsmittel stehen stets im Spannungsfeld zwischen einer möglichst umfassenden Wirkung, Materialverträglichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit:

  • Niedrige Konzentrationen wirken materialschonend, erfordern jedoch lange Einwirkzeiten.
  • Hohe Konzentrationen beschleunigen die Wirkung, können aber Rückstände und Oberflächenschäden verursachen.

Sporosan® durchbricht diese Diskrepanz: schnelle Wirkung in Sekunden, gute Materialverträglichkeit, keine toxischen Rückstände des Wirkstoffs nach erfolgter Desinfektion. „Ein schädlicher Effekt aufgrund von Wirkstoffresten auf der Oberfläche ist bei der Sporosan®-Desinfektion von vornherein ausgeschlossen. Dennoch prüfen wir seit 2018 kontinuierlich die Anwendungssicherheit – bislang ohne negative Effekte“, ergänzt Dr. Ansgar Schmidt-Bleker, ebenfalls Geschäftsführer und Miterfinder.

Hygiene neu gedacht: Partnerschaft mit Meiko

„Wir entwickeln Lösungen nicht für die Hygiene, sondern mit der Hygiene“, betont Marijan N. Simundic, verantwortlich für das Innovationsprojekt Sporosan® bei Meiko. Das Unternehmen, bislang als Hersteller professioneller Reinigungs- und Desinfektionsgeräte bekannt, erweitert damit seine Rolle zum Anbieter ganzheitlicher Hygienelösungen – in enger Zusammenarbeit mit Forschung und Anwendungspraxis. „Sporosan® ist Ausdruck dieser Haltung: Die Anforderungen aus der Praxis sind der Ausgangspunkt – und gemeinsam mit Forschung und Anwendung entsteht daraus Innovation, die weit über Meiko-Produkte und -Dienstleistungen hinausgeht.“

Großes Interesse und hohe Nachfrage in der Fachwelt

Die Reaktionen auf dem Kongress reichten von Staunen und Neugierde bis zu kritischem Interesse: „Wo ist der Haken? Warum wurde das nicht schon früher möglich?“, lautete eine häufige Frage. Der Grund: die Instabilität der Peroxinitritsäure, die bislang eine praktische Anwendung verhinderte. Mit Sporosan® ist es nun gelungen, den Wirkstoff kontrolliert zu erzeugen, zeitlich zu steuern und in einem patentierten Prozess an spezifische Anwendungen anzupassen. „Hier wurde wirklich Pionierarbeit geleistet“, betonte Prof. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben in seinem Vortragspart. „Das Verfahren ist ein Meilenstein mit zahlreichen potenziellen Anwendungsfeldern. An vielen davon wird bereits intensiv gearbeitet.“

„Mit seinen über 1.400 Teilnehmern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum bietet der Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress eine zentrale Plattform, um aktuelle Herausforderungen der Krankenhaushygiene, Infektionsprävention und der rationalen Behandlung von Infektionserkrankungen zu beleuchten. Die Veranstaltung lebt unter anderem vom regen Austausch, der hochkarätigen Expertise und der offenen Diskussion, mit der hier Wissen vertieft und neue Entwicklungen bewertet werden“, sagt Dr. Ernst Tabori, Leiter des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene (BZH) und Kongressorganisator. Daher wurde bewusst in Freiburg dieser wissenschaftliche Diskurs eröffnet, um neue Einsatzgebiete von Sporosan® zu identifizieren.

Ausblick: Zulassung und Weiterentwicklung

Sporosan® befindet sich derzeit in der Zulassungsphase gemäß der EU-Medizinprodukteverordnung (EU 2017/745). Parallel wird das Verfahren in einer laufenden Gerätestudie im Meiko-Labor weiter erprobt – unter anderem in Reinigungs- und Desinfektionsgeräten für den Einsatz in Pflege- und Klinikbereichen. Damit könnte Sporosan® die Basis für eine neue Generation sicherer, umweltverträglicher Desinfektionsverfahren bilden.

Mehr Infos unter: www.meiko.com/sporosan

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