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Kompetenzzentrum KARE präsentiert erste Ergebnisse

Das Regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung KARE hat nach dem ersten Projektjahr sein erstes Arbeitspaket erfolgreich abgeschlossen. Dazu analysierte das KARE-Team in Workshops, Interviews und Expertenbefragungen den Ist-Zustand der kunststoffverarbeitenden Industrie – mit Blick auf Kreislaufwirtschaft, Bedürfnisse, externe Rahmenbedingungen – und identifizierte zentrale Verbesserungspotenziale.

Eine Trendanalyse im Projekt hat vier zentrale Handlungsfelder aufgezeigt: Regulatorik, Technologie, Arbeitsgestaltung und Beschäftigtenstruktur. Besonders die Neuerungen in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung, die direkt die Herstellung von Rezyklaten betreffen, gelten als die wichtigsten technologischen Treiber.

Regulatorische Hürden und begrenzter Rezyklateinsatz
Viele Unternehmen tun sich schwer, die Vielzahl neuer gesetzlicher Vorgaben – wie die kommende EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) oder die EU-Verordnung zur Verringerung der Verschmutzung durch Mikroplastik aus Kunststoffgranulat – zeitnah umzusetzen. Gleichzeitig wird der Einsatz von Rezyklaten häufig durch Kunden¬vorbehalte, höhere Kosten, Qualitätsbedenken oder gesetzliche Einschränkungen, etwa im Medizinbereich, begrenzt. In anderen Branchen, wie der Automobilindustrie, entstehen hingegen zunehmend regulatorische Anreize, die von Unternehmen des Konsortiums bereits aktiv genutzt werden.

Branche zeigt klaren Willen zur Transformation
Eine aktuelle Umfrage zeigt: Über 80 % der befragten Unternehmen verankern Nachhaltigkeit bereits in ihrer Unternehmensstrategie und beschäftigen sich aktiv mit der Kreislaufwirtschaft. Besonders kleine und mittlere Unternehmen kämpfen jedoch mit komplexen regulatorischen Vorgaben, hohen Qualitätsanforderungen beim Einsatz recycelter Materialien und dem zunehmenden Fachkräftemangel.

„Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Ressourceneffizienz sind längst keine Zukunftsthemen mehr, sondern Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit – und notwendig, um Umwelt- und Klimaschutz gerecht zu werden“, erklärt Jonathan Lambers, Gruppenleiter „Transformation der Kunststoffindustrie“ am SKZ – Das Kunststoff-Zentrum und Projektleiter von KARE. „Der Wille zur Transformation ist klar erkennbar, doch Unternehmen stehen erheblichen strukturellen Hürden gegenüber“, so Lambers.

Fachkräftemangel erschwert Transformation
Ein besonders drängendes Thema ist der Fachkräftemangel. Laut einer Analyse des TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. gaben 88 Prozent der Unternehmen 2024 an, Probleme bei der Personalgewinnung zu haben. Fast die Hälfte der Beschäftigten war 2023 bereits über 45 Jahre alt – der Nachwuchs fehlt. KARE untersucht daher arbeitswissenschaftliche Ansätze, um die Branche für Fachkräfte attraktiver zu machen. Digitale Assistenzsysteme, die Mitarbeitende entlasten, Entscheidungsprozesse vereinfachen und die Zusammenarbeit mehrsprachiger Teams fördern, gelten als Schlüssel, um Personalengpässe abzufedern und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Webinar-Reihe „KARE-Talks“ informiert über aktuelle Entwicklungen
Die kostenfreie Live-Stream-Reihe „KARE-Talks“ beleuchtet regelmäßig aktuelle Themen rund um die Transformation der Kunststoffindustrie. Expertinnen und Experten geben dort einen kompakten Überblick über relevante regulatorische, technologische und arbeitswissenschaftliche Entwicklungen. Anmeldung ist jederzeit möglich.

Wie geht es Weiter?
Derzeit entwickeln schlagkräftige Expertenteams aus Forschung und Industrie in ausgewählten Handlungsfeldern der Kreislaufwirtschaft konkrete Lösungsansätze – und bringen diese direkt in die Praxis teilnehmender Unternehmen. Themen sind unter anderem „Design for Sustainability“, „Nachhaltigkeitsmonitoring und -berichterstattung“, „Rezyklatbeschaffung“, „Rezyklateinsatz im Spritzguss und in der Extrusion“, „Abfallvermeidung“ sowie die „Minimierung von Granulatverlust“.

Über KARE
Das Regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung KARE („Kompetenzen aufbauen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen“) ist am 1. Oktober 2023 gestartet. Ziel ist es, KARE nach der fünfjährigen Förderphase nachhaltig zu verstetigen. Um Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen, werden aktuell in sechs Leuchtturmprojekten konkrete Lösungen erprobt – von Designstrategien für mehr Nachhaltigkeit über digitale Monitoring-Systeme bis hin zu innerbetrieblichen Recyclingkonzepten und dem gezielten Einsatz von Rezyklaten.

Die gewonnenen Erkenntnisse fließen später in Transformationskonzepte und Qualifizierungsangebote ein, die Unternehmen, Hochschulen und Fachhochschulen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Zudem werden sie für den überregionalen Wissenstransfer in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aufbereitet. Gefördert wird KARE vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unter dem Förderkennzeichen 02L22C200 bis zum 30. September 2028. Betreut wird das Projekt durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA). KARE vereint fünf Forschungsinstitute, zehn Anwendungsunternehmen, einen Verband sowie neun assoziierte Partner (Unternehmen, Sozial- und Netzwerkpartner). Die zentrale Verbundkoordination liegt beim Kunststoff-Zentrum SKZ.

Über FSKZ e. V.

Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
97076 Würzburg
Telefon: +49 931 4104-0
https://www.skz.de

Ansprechpartner:
Jonathan Lambers
Gruppenleiter | Transformation der Kunststoffindustrie Würzburg
Telefon: +49 (931) 4104-427
E-Mail: j.lambers@skz.de
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